Der Ruderclub Thalwil glänzte in Schmerikon

Der ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) organisierte in Schmerikon zum elften Mal eine nationale Ruderregatta. Zwar haben dieses Jahr nur 35 Vereine teilgenommen, doch diese können bestätigen, dass sich Schmerikon am Obersee von seiner paradiesischen Seite zeigen kann.

Medaillen für den Ruderclub Thalwil

Gleich 13-mal durften Ruderinnen und Ruderer vom RCT eine Medaille für einen Sieg abholen. Ladies first: Nachdem Amélie Süssli und Hadley Prinsloo am Samstag im Doppelzweier U15 noch Vierte wurden, holten sie am Sonntag im B-Final den Sieg und waren überglücklich. Bei den U17 siegte Olivia Stalder in Rgm. mit Küsnacht im Doppelvierer mit grossem Vorsprung vor der Thalwilerin Beatrice Klose, welche in Rgm. mit Stäfa ruderte. Zur Siegerin gekürt wurde am Sonntag auch Beatrice Klose im Doppelvierer mit Stäfa. Olivia Stalder brillierte derweil im Skiff, den sie am Samstag als Schnellste aller 25 Boote absolvierte. Dasselbe Kunststück wiederholte sie am Sonntag und strahlte über ihr Glück. Bei den leichten Elite-Frauen glänzte Gianna Schwyzer im Einer an beiden Renntagen mit Vorsprung. Zusammen mit Cara Pakszies siegte sie auch im Doppelvierer: am Samstag in Rgm. mit Reuss Luzern und Stäfa, am Sonntag in Rgm. mit Erlenbach. Einzig im Doppelzweier wurden Cara Pakszies und Gianna Schwyzer durch den Basler Ruderclub geschlagen – um zehn Hundertstelsekunden.

Beim männlichen Geschlecht zeigten die U17 unterschiedliche Leistungen. David Siegrist, Nils Bussmann, Aurel Frei und Ryan Comiskey wurden am Samstag im Doppelvierer Zweite, während Alexander Janes, Jonas Fröhndrich, Bill Dalheimer und Andrin Biberstein in einem äusserst knappen Rennen mit dem 3. Platz Vorlieb nehmen mussten. Im Doppelzweier siegte das Duo Dalheimer/Biberstein. In anderen Serien klassierten sich Janes/Fröhndrich als Zweite, Süssli/Comiskey als Dritte und Siegrist/Frei als Vierte. Einen schönen Sieg ruderten Janes / Fröhndrich / Dalheimer / Biberstein im Doppelvierer nach Hause. 9 Hundertstelsekunden retteten sie ins Ziel. Thalwil 2 wurde trotz guter Zeit nur Sechster. Am Sonntag klassierten sich einige Thalwiler Junioren im Doppelzweier im Mittelfeld, während die anderen 15/16-Jährigen in drei verschiedenen ROZ-Renngemeinschaften im Achter im Einsatz standen und vom Basler Ruderclub geschlagen wurden. Die U19-Thalwiler Andri Sauer, Luca Pagliara, William Widerberg und Reed Lucke mussten sich im Vierer-ohne geschlagen geben. Schliesslich waren noch die vier Leichtgewichtsruderer Luca Nadig, Matthew Wang, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio im Einsatz. Im leichten Doppelzweier siegten Nadig/Wang vor Basel und d’Uscio/Wälti; am Sonntag hatte dann Basel die Nase vorn. Zusammen holten die Thalwiler einen Sieg im leichten Doppelvierer. Im Zweier-ohne waren Nadig/Wang gegen eine deutsche Renngemeinschaft chancenlos.

Traumhafte Bedingungen an beiden Renntagen, Gewitter während der Nacht

Das Wetter spielte mit, der Ostwind oder die Bise, welche der Regatta manchmal einen Strich durch die Rechnung machten, hielten sich in Grenzen, sodass alle Rennen programmgemäss unter fairen Bedingungen durchgeführt werden konnten. Einzig am Samstagabend fegte ein Gewitter über die Gegend und zerstörte das Zelt vom Samariterverein.

657 Boote aus der ganzen Schweiz und aus dem süddeutschen Raum haben diesen Anlass besucht. Die Mannheimer mussten eine Anfahrt von über vier Stunden in Kauf nehmen. Der Basler Ruderclub startete mit den meisten Booten, doch auch Forward Rowing Club Morges, Rowing Club Bern, Ruderclub Thalwil, Ruderclub Zürich, Seeclub Küsnacht, Seeclub Sempach, Seeclub Sursee, Seeclub Zug und der Seeclub Zürich stellten grosse Mannschaften. Alle Vereine, welche dieses Jahr Schmerikon nicht besuchen wollten, haben definitiv etwas verpasst.

Jugend und Sport wird grossgeschrieben

Schmerikon ist wie gewohnt äusserst beliebt beim Nachwuchs. Etwa 80% aller Boote wurden von Juniorinnen und Junioren gerudert. Das grösste Kontigent stellten die U17 Burschen und die beliebteste Bootsklasse war der Doppelzweier mit 135 Einsätzen. Für viele Mädchen und Buben gehört diese Regatta zur Feuertaufe und deswegen sind auch viele Eltern und Grosseltern als grösste Fans mitgereist, um ihre Schützlinge anzuspornen.

Viele Helfer sind notwendig für einen solchen Anlass

Das Organisationskomitee benötigte zahlreiche Meetings, um diesen Grossanlass auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise konnten auch einige jüngere Personen motiviert werden, um das OK zu vervollständigen und das Durchschnittsalter zu senken. Fast zweihundert Helferinnen und Helfer, hauptsächlich aus den dem ROZ angegliederten Rudervereinen, haben sich eingesetzt in den Bereichen Landbau, Streckenbau, Sicherheit, Montage der Pontons, Motorbootfahrer, Siegerehrung, Administration oder an den Startnachen. Der RCT ist im OK gleich mit zwei Personen vertreten: Ruedi Hochstrasser ist zuständig für den Landbau, Reto Bussmann beschäftigt sich im Bereich Finanzen und Presse. Als Helfer stellten sich zudem sehr viele vom RCT zur Verfügung. Vielen Dank!

Der FC Schmerikon führte die Festwirtschaft

Wie in den früheren Jahren hat sich der FC Schmerikon bereit erklärt, eine Festwirtschaft zu führen. Dieses Jahr hatte der FC das Wetterglück auf seiner Seite und verkaufte viele Grilladen, Teigwaren, Pommes Frites und viele Getränke. Die Schmerkner Bevölkerung, die Zuschauerinnen und Zuschauer wie auch die Ruderinnen und Ruderer schätzten es sehr, sich direkt am See bewirten zu lassen. Das OK schätzt auch die grandiose und reibungslose Zusammenarbeit mit den Behörden von Schmerikon. Vertreter der Gemeinde, der Ortsgemeinde und dem Verkehrsverein mischten sich ebenfalls unter die Zuschauer. Der ROZ freut sich, nächstes Jahr die Regatta am 4./5. Mai 2024 durchzuführen.

Reto Bussmann