Grandioser Ruderclub Thalwil holt vier Schweizermeistertitel

Sehr stolz kehrten die Thalwiler Ruderinnen und Ruderer von den Schweizer Meisterschaften am Rotsee vom 30.6. bis 2.7.2023 zurück an den Zürichsee und liessen sich im Bootshaus an der SM-Feier bejubeln. Der Ruderclub Thalwil belegte in der Gesamtwertung den 7. Schlussrang.

Im Leichtgewichtsrudern räumte der RCT so richtig ab. Angefangen hat die Euphorie am Samstag mit dem Sieg der leichten Frauen im Doppelvierer Elite in Renngemeinschaft mit Reuss Luzern und Lugano. Gleich darauf verpassten die leichten Thalwiler Männer im Doppelvierer den Sieg hauchdünn. Dafür funktionierte es im leichten Zweier-ohne bei den Männern und gleich darauf ebenso in derselben Bootsklasse bei den Frauen mit unerwarteten Erfolgen. Am Sonntag waren die Thalwilerinnen schliesslich die Schnellsten im leichten Doppelzweier und sorgten für den Gewinn des vierten Fanions.

Matthew Wang und Luca Nadig holen das lang ersehnte Fanion bei den Männern

Niemand im Club erwartete eine derart grosse Flut an Erfolgen. Zwar trainierten einerseits Luca Nadig, Matthew Wang, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio und andererseits Gianna Schwyzer und Cara Pakszies intensiv und äusserst seriös und liessen sich von der Cheftrainerin Giulia Pollini gute Ratschläge geben. Nach sieben Vizemeistertiteln wollte Matthew Wang endlich eine Goldmedaille an den SM gewinnen – und dies gelang ihm als Schlagmann im leichten Zweier-ohne zusammen mit Luca Nadig. Mit kräftigen Schlägen und einer unermüdlichen Ausdauer hielten die Thalwiler das aufsässige Boot von Belvoir in Schach.

Davor starteten Matthew Wang, Luca Nadig, Michel Wälti und Benjamin d’Uscio im leichten Doppelvierer. Während der ganzen Saison ruderte der Basler Ruderclub mit mehreren Bootslängen voraus, doch auf dem Rotsee klebten die Thalwiler an den Baslern bis ins Ziel. Nach Konsultation des Zielfilmes mussten die Thalwiler zur Kenntnis nehmen, dass die Basler 26 Hundertstelsekunden schneller waren. Der minime Rückstand von etwa 15 Zentimeter bedeuteten eine bittere Enttäuschung.

Nach dritten Plätzen von Wälti/d’Uscio und Wang/Nadig in ihren Vorläufen im leichten Doppelzweier qualifizierten sich beide Boote für den A-Final am Sonntag. Leider war in diesem Rennen die Luft draussen und es resultierten die Plätze 5 und 6 für die Thalwiler.

Gianna Schwyzer und Cara Pakszies sind Serien-Meisterinnen

Nach den Rückzügen von Aline Schwyzer und Ladina Meier vom Leistungssport suchten Gianna Schwyzer und Cara Pakszies zwei geeignete Partnerinnen für eine Renngemeinschaft. In den Personen von Giorgia Pagnamenta von CC Lugano und Laura Villiger von Reuss Luzern fanden sie zwei starke Ruderinnen. Im leichten Elite Doppelvierer deklassierte dieses Quartett die Konkurrenz um mehrere Bootslängen und holte sich den Sieg.

Auch im leichten Zweier-ohne brillierten Cara Pakszies und Gianna Schwyzer mit sechs Sekunden Vorsprung auf Erlenbach. Das Tüpfelchen auf das i setzten die beiden Thalwilerinnen schliesslich am Sonntag im leichten Doppelzweier, in dem sie ihre Kolleginnen vom Vierer (Lugano/Reuss) und Erlenbach knapp in Schach hielten und somit dreifache Schweizer Meisterinnen wurden.

Reed Lucke unter seinem Wert geschlagen

Zusammen mit dem Erlenbacher Felix Locher startete der Thalwiler Reed Lucke im Doppelzweier U19. Den Vorlauf beendeten sie als Zweite. Im Halbfinal verfehlten die Beiden den 3. Rang um zwei Sekunden, was sie in den B-Final brachte. Dort bestätigten sie mit einem Sieg ihr Können und belegten somit den 7. Rang unter 22 Booten. Die gleichaltrigen Andri Sauer, Luca Pagliara, William Widerberg und Lorin Jacob starteten im Vierer-ohne. Als Dritte im Vorlauf qualifizierten sie sich für das A-Finale, wo sich das Quartett mit einigen Bootslängen Rückstand auf dem 6. Platz fand.

Im Achter U19 kämpften am Freitagabend zwei Renngemeinschaften vom ROZ (Ruderverband Oberer Zürichsee) mit Ruderern von Erlenbach, Küsnacht, Thalwil und Uster um Medaillen. Leider verpasste eine ROZ-Rgm. mit den Thalwilern Reed Lucke, William Widerberg und Steuerfrau Ronja Schwyzer die Bronzemedaille um 7 Zehntelsekunden. Die andere ROZ-Rgm. wurde lediglich Siebte.

Andrin Biberstein und Alexander Janes ruderten hervorragend

27 Doppelzweier U17 meldeten sich für eine Teilnahme an der SM, darunter die Thalwiler Biberstein/Janes. Nach einem sicheren Sieg im Vorlauf und einem knapp verfehlten Sieg im Halbfinal galt es am Sonntag Ernst im A-Final. Dort waren nur die Richterswiler etwas schneller als die Thalwiler, doch die Silbermedaille war hochverdient.

Bei den Junioren U17 waren 18 Doppelvierer am Start, darunter zwei Thalwiler Clubmannschaften. Andrin Biberstein, Bill Dalheimer, Jonas Fröhndrich und Alexander Janes im Boot 1 sowie Ryan Comiskey, Aurel Frei, Vincent Süssli und David Siegrist im Boot 2. Thalwil 1 glänzte im Vorlauf mit dem 1. Platz, Thalwil 2 wurde Vierter. In einem spannenden A-Final mit vier Booten innerhalb zwei Sekunden holte Thalwil 1 die Silbermedaille. Thalwil 2 wurde im B-Final guter Dritter.

Im Namen aller Junioren bedankte sich Andrin Biberstein an der SM-Feier bei der Nachwuchs-Trainerin Lara Eichenberger für ihre Unterstützung. Den Erfolg sei vor allem ihr zu verdanken.

Olivia Stalder: Schweizer Meisterin im U17-Doppelvierer

Die kräftige Juniorin U17 Olivia Stalder startete im Skiff gegen 25 junge Frauen. Im Vorlauf verpasste sie den Sieg gegen die Küsnachterin Lena Lindblom nur knapp. Im Halbfinal qualifizierte sie sich mit einem 2. Platz für das A-Finale. Hinter Küsnacht und Lausanne gewann Olivia Stalder die Bronzemedaille. In Renngemeinschaft mit Küsnacht war Stalder auch im Doppelvierer im Einsatz. Mit einem überzeugenden Sieg im Vorlauf meldeten sie ihre Ambitionen auf den Meistertitel an, welchen sie am Sonntag auch sicherstellten. Beatrice Klose, eine zweite Thalwilerin, startete mit Stäfa in Renngemeinschaft und verpasste den Einzug in den Final um weniger als eine Sekunde.

Die Jüngsten schnupperten Rotsee-Luft

Hadley Prinsloo und Amélie Süssli starteten im Doppelzweier U15. Sie schafften es ins B-Finale und wurden gute Zweite. Für die beiden U15-Doppelvierer bei den Buben mit Elliott Schneider, Alexander Klose, Carl Kümmeke, Jona Rüegg und bei den Mädchen mit Amélie Süssli, Alessia Belotti, Hadley Prinsloo und Jona Rüegg war die Meisterschaft nach den Vorläufen zu Ende, doch sie holten sich wichtige Erfahrung für die Zukunft.

Reto Bussmann